„Moving Minds“ – die Chancen der digitalen Transformation erkennen und für die Personalentwicklung nutzen.

Die Digitalisierung und Vernetzung von Menschen, Maschinen und Prozessen schreitet weiter voran. Auch im Personalwesen – bei der Weiterbildung, der Vergütungsabwicklung oder dem Recruiting – ist die Digitalisierung Taktgeber für Innovationen. Dabei wird menschliche Arbeit nicht per se ersetzt, sondern durch einen autonom gestalteten virtuellen Prozess ergänzt. Denn mit der Digitalisierung kommen neue Tools für die Zusammenarbeit und das Personalmanagement auf, die jetzt schon viele Prozesse beschleunigen und langfristig die bisherige Definition von Arbeit auf den Kopf stellen. Hierarchien, Entscheidungsprozesse und ein neues Verständnis von Arbeitszeit und Arbeitsort gehören dazu.

Um in Medienunternehmen und anderen Branchen vom sog. Arbeiten 4.0 profitieren zu können, ist es zwingend notwendig, die digitale Transformation als Chance zu erkennen, bei der der Mensch nach die vor die Marschrichtung vorgibt. Denn wenn immer mehr Maschinen in unsere Arbeitswelt einziehen, müssen wir die Weichen heute richtig stellen und die positiven Auswirkungen für uns nutzen. Auf der „ Zukunft Personal 2017“ in Köln, Europas größte Messe für Personalmanagement, wurden diese Trends ausführlich diskutiert. Und auch aktuelle Studien zeigen einen deutlichen Trend in Richtung Neuausrichtung der Arbeitswelt

Intelligente Maschinen-Kollegen willkommen heißen

Eine von Pegasystems im Herbst 2017 weltweit unter 845 Führungskräften durchgeführte Studie belegt eine grundsätzlich positive Einstellung gegenüber dem intelligenten Maschinen-Kollegen, den sog. „Kollegen KI“. Die Ergebnisse zeigen, dass intelligente Maschinen den Mitarbeitern helfen können, mehr Autonomie und Zufriedenheit in ihrer Arbeit zu erreichen. Die leitenden Angestellten aus unterschiedlichen Wirtschaftssektoren (Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Fertigungsindustrie, Telekommunikation und Medien, Öffentlicher Sektor und Einzelhandel) erwarten zu mehr als zwei Dritteln (69 Prozent), dass der Begriff „Arbeitskraft“ in Zukunft auch intelligente Maschinen umfassen wird, die mit den menschlichen Mitarbeitern, die sie steuern, zusammenarbeiten.
69 Prozent der Befragten meinen, dass die Automatisierung von früher manuell ausgeführten Prozessen es den Mitarbeitern ermöglichen wird, abwechslungsreichere und anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen. Dies könnte besonders für Mitarbeiter im Kundenkontakt gelten, die nach Meinung der Befragten Routineaufgaben an intelligente Maschinen übergeben könnten. 64 Prozent der Befragten erklären, KI werde die Selbstständigkeit von Mitarbeitern erhöhen.
Die Studie unterstreicht auch, dass Menschen weiterhin eine wichtige Rolle in Jobs spielen werden, die emotionale Intelligenz, Urteilsvermögen und kulturelles Verständnis erfordern. So erwarten nur 41 Prozent, dass Künstliche Intelligenz menschliche Mitarbeiter in Aufgaben mit Kundenkontakt ersetzen kann, während drei Viertel (77 Prozent) meinen, dass ein KI-Einsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Standard wird, um den Kundenservice-Mitarbeitern Next-Best-Actions vorzuschlagen.

Arbeitszeiten und -orte flexibel gestalten

Eine weitere Studie von Kantar TNS belegt die Notwendigkeit einer Vorwärtsbewegung in Richtung Arbeiten 4.0: 72 Prozent der 20.424 in Deutschland befragten Personen ab 14 Jahren betrachten flexible Arbeitszeiten als Teil einer modernen Arbeitswelt. Allerdings arbeitet trotz zunehmender Verbreitung digitaler, tragbarer Arbeitsmittel nur ein Sechstel der Berufstätigen in Deutschland (zumindest teilweise) mobil von unterwegs oder flexibel von zu Hause aus. Gleichzeitig erhält ein Viertel der Berufstätigen ohne Home Office oder Telearbeit generell nicht die Voraussetzungen dafür vom Arbeitgeber.
Potenziale für flexible Arbeit, moderne Arbeitsstrukturen oder die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben werden dadurch nicht ausgeschöpft, es besteht also noch Aufholbedarf.

„Moving Minds“ – Lebenslanges Lernen als Chance

Egal, ob es um eine Evolution oder um revolutionsartige radikale Umbrüche der Arbeitswelt geht, nur wer geistig in Bewegung bleibt, wird Veränderungen als Chance willkommen heißen. „ Moving Minds“ – das bedeutet nicht nur technische Innovation sondern auch ständiges Lernen der Mitarbeiter. In Sachen Weiterbildung rücken eLearning und aus der Medien Community stammende Weiterentwicklungen in den Vordergrund. Merken sollte man sich hier schon mal die Begriffe „ Microlearning“ – das Abrufen kleiner Informationseinheiten und Testfragen über PC oder Handy von einem Server, dessen Software den individuellen Lernfortschritt beobachtet und daraufhin Fragestellungen an die bisher richtigen oder falschen Antworten anpasst. Auch „Gamification“ – die Anwendung spiel¬typischer Elemente wie Highscores, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen, um eine Motivationssteigerung der Personen zu erreichen, die ansonsten wenig herausfordernde oder zu komplexe Aufgaben erfüllen müssen – wird an Relevanz gewinnen.

Der Mensch steht bei allen genannten Entwicklungen im Fokus der Digitalisierungsprozesse. Wer diesen Leitsatz des neu aufkommenden „Cyber-Humanismus“ verinnerlicht, wird die vermeintliche digitale Überforderung in der Arbeitswelt konstruktiv bewältigen und positiv für sich nutzen.

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