Manager der Druckindustrie optimistisch. Digitaldrucker zeigen höchste Investitionsbereitschaft.
Die Befragungsteilnehmer aus der Druckindustrie erwarten für 2015 einen weiter schrumpfenden Markt. Der Konsolidierungsprozess wird sich nach Meinung von 46 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent) der Teilnehmer fortsetzen. Viele Unternehmen scheinen allerdings ihre Hausaufgaben gemacht zu haben und erwarten für das nächste Jahr eine gleichbleibende (40 Prozent) oder sich verbessernde (40 Prozent) Ergebnissituation. Nur noch jeder Fünfte rechnet mit weiteren Ergebnisrückgängen. Im Jahr vor der drupa ist eine zögerliche Investitionsbereitschaft zu spüren. Lediglich 25 Prozent wollen mehr als im Vorjahr investieren, was jedoch 42 Prozent der Befragten nicht davon abhält, die Wertschöpfungskette deutlich auszubauen.
Bei den Rollenoffsetdruckern prognostizieren nur noch 41 Prozent einen Rückgang ihrer Abnehmerpreise. Im letzten Jahr waren noch 80 Prozent der Meinung, dass die Preise weiter nachgeben. Auf der anderen Seite erwartet eine kleine Anzahl der Unternehmen eine stabile oder leicht verbesserte Marktentwicklung.
Die Ergebniserwartungen bei den Bogenoffsetdruckern fallen im Vergleich zum Vorjahr allerdings etwas verhaltener aus. Während im Vorjahr 47 Prozent der Manager ein höheres Unternehmensergebnis erwarteten, waren es in diesem Jahr nur noch 40 Prozent.
Personalabbau und ein rückläufiger Markt belasten hingegen die Zeitungsdruckereien im nächsten Jahr. Da wird es helfen, dass 46 Prozent mit niedrigen Lieferantenpreisen rechnen.
Die Optimisten in der Druckindustrie sind die Digitaldrucker. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die deutlich mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit digitaler Drucktechnologie erwirtschaften. Bei sinkenden Abnehmerpreisen und stabilen Lieferantenpreisen erwarten 62 Prozent, dass sie ihr Unternehmensergebnis nochmals verbessern werden. Auffallend ist auch die hohe Investitionsbereitschaft dieser Gruppe. 62 Prozent wollen ihre Wertschöpfungskette ausbauen und 46 Prozent wollen ihr Investitionsbudget gegenüber dem Vorjahr nochmals steigern.
Personalbedarf steigt bei Digitaldruckern
Während in der Druckindustrie nur jedes fünfte Unternehmen einen steigenden Personalbedarf vermeldet, will jedes zweite Digitaldruckunternehmen mehr Personal in diesem Jahr einstellen.
Verpackungsdruck
Erstmals wurden in der Herbstbefragung die Verpackungsdrucker in den Segmenten Etiketten- und Faltschachteldruck sowie Unternehmen aus dem Bereich flexible Verpackung befragt. Mit 56 Unternehmen stellen sie nach der Druckindustrie die größte Gruppe dar.
Jeder dritte Verpackungsdrucker erwartet für das nächste Jahr eine Verschlechterung der Marktentwicklung und zunehmenden Preisdruck für seine Produkte. Auf der anderen Seite erwarten nur 24 Prozent steigende Lieferantenpreise. Trotz einer hohen Investitionsbereitschaft erwartet jedes zweite Unternehmen eine Verbesserung seiner Ergebnissituation.
Die Optimisten repräsentieren die Etikettendrucker. Zum einen besteht hier eine hohe Investitionsbereitschaft (43 Prozent) und zum anderen möchte jedes dritte Unternehmen Personal einstellen. Dass darunter die Unternehmensergebnisse im nächsten Jahr nicht leiden werden, erwartet jedes zweite Unternehmen. Lediglich 7 Prozent rechnen mit einem Rückgang.
In dem traditionell wachstumsstarken Segment der flexiblen Verpackungen erwarten die Drucker für 2015 kein weiteres Marktwachstum. 75 Prozent gehen von einer Stagnation aus und 25 Prozent erwarten sogar einen Rückgang. Dass dies die Profitabilität der Unternehmen nicht tangiert, bekunden immerhin 50 Prozent der Befragten, die eine weitere Verbesserung ihrer Ergebnisentwicklung voraussagen.
Grafische Zulieferindustrie
Die Teilnehmer aus der grafischen Zulieferindustrie gehen für das kommende Jahr von einer rückläufigen Marktentwicklung aus. Während nur 16 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent) ein Marktwachstum erwarten, stellen sich 41 Prozent (Vorjahr: 36 Prozent) der Befragten auf einen schrumpfenden Markt ein. Die Lieferanten der grafischen Industrie erwarten eine Stagnation ihrer Preise. 38 Prozent glauben sogar, dass die Preise weiter nachgeben werden.
Die Druckmaschinenhersteller sind weiterhin unter Druck. 44 Prozent erwarten rückläufige Preise und einen abnehmenden Markt. Hinzu kommt, dass rund 33 Prozent mit steigenden Kosten auf der Lieferantenseite zu tun bekommen. Die Lieferantenpreise werden weiter steigen (nach Aussage von 33 Prozent der Befragten, 17 Prozent im Vorjahr). Einige Hersteller konnten Kosten und Produktivität wohl deutlich steigern. Nur so erklärt sich, dass 56 Prozent (Vorjahr: 67 Prozent) von einer Verbesserung der Unternehmensergebnisse ausgeht.
Verlage
Die Zahl der Teilnehmer aus dem Bereich Verlage hat sich bei der diesjährigen Herbstprognose um mehr als die Hälfte reduziert (45; 113 im Vorjahr). Wahrscheinlich nimmt das Bedürfnis, die Zukunft vorauszusagen, weiter ab. Denn die Aussichten sind wahrlich nicht positiv. Rund 60 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) erwarten einen weiteren Marktrückgang. Damit einhergehend ist mit einem weniger risikofreudigen Investitionsverhalten zu rechnen. Lediglich 20 Prozent (Vorjahr: 36 Prozent) planen in den kommenden 12 Monaten eine Ausweitung ihrer Investitionen.
Der Preisdruck hinsichtlich der eigenen Produkte und Leistungen wird etwas stärker. Hier prognostizieren 22 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent) der Befragten notwendige Preisanpassungen.
Teilnehmer
Mit 156 Unternehmen bildete die Druckindustrie die größte Teilnehmergruppe, gefolgt von den Verpackungsdruckereien mit 56 teilnehmenden Unternehmen. Erstmals wurden die Verpackungsdrucker als eigenständige Branche dargestellt und nach den Produktgruppen Etiketten, Faltschachteln und flexible Verpackung differenziert befragt.
Einen deutlichen Rückgang der Befragtenzahl mussten wir bei den Verlagen konstatieren. Während sich im Vorjahr noch 113 Verlagshäuser beteiligten, konnten wir dieses Jahr nur 45 Verlage gewinnen.
Das Teilnehmerfeld aus dem Bereich der grafischen Zulieferindustrie hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig, von 56 auf 47 Teilnehmer, verkleinert.
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Die Teilnehmer der Umfrage erhalten die Ergebnisse in den kommenden Tagen kostenfrei zugesandt Alle anderen Interessenten können die Studie gegen eine Schutzgebühr 50,00 € (zzgl. 19% Mehrwertsteuer) als PDF bei Apenberg & Partner (www.apenberg.de) bestellen.