Wer Siebdruck beherrscht, kann auch Solarzellen drucken.
Jahre bevor Johannes Gutenberg die beweglichen Lettern erfand, produzierte er auf Vorrat Wallfahrtsandenken aus einer Blei-Zinn-Legierung, die sich bei den Pilgern der Aachener Wallfahrt 1440 als religiöse Souvenirs gut verkaufen ließen. Er lernte dadurch vieles, was auch heutige Unternehmer benötigen: Mut, Zielgruppenkenntnis, Kapitalbeschaffung für eine vorausschauende Investition und fachliches Erfindertum. Aus seinen Erfahrungen bei der Arbeit mit den Blei-Zinn-Legierungen entstand unsere grafische Branche. Wohl den Betrieben, die im Vor-Drupa-Jahr wieder Erfinder werden und erkennen, dass sich ihre Kenntnisse nicht auf das Bedrucken von Informationen auf Papier beschränken. Wer Siebdruck beherrscht, kann auch Solarzellen drucken. Wer Offset beherrscht, kann Teil der Wertschöpfung für fälschungssichere Verpackungselemente werden. Mit Inkjet kann man auch Fußbälle individualisieren. Und 3D-Druck ist Datenkompetenz, kombiniert mit einer Beschichtungstechnologie- wie das Drucken auch. Die grafische Branche ist eine Innovationsbranche. Machen wir mit bei den Erfindungen unserer Zeit und überlassen wir das nicht den anderen.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Fachzeitschrift „Der Druckspiegel – 6/2014“