Maschinen nutzen statt kaufen

Die Fachhochschule Wien hat, in Zusammenarbeit mit den Strategieberatern Kaufmann / Langhans, eine bemerkenswerte Studie zum Megathema „Pay-per-use“ erstellt. Befragt wurden mehr als 100 Maschinen- und Anlagenbauer aus der DACH-Region. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass „Pay-per-use-Modelle“ auch oder gerade in Krisenzeiten für einen Mehrabsatz von Maschinen sorgen. In dieser Studie bestätigen 94 Prozent der Maschinenbauer solche Finanzierungsmodelle zu kennen, aber nur 28 Prozent diese Möglichkeiten ihren Kunden anzubieten. Eine Untersuchung von KPMG zum gleichen Thema will herausgefunden haben, dass mehr als die Hälfte aller Maschinennutzer, die bisher ihre Maschinen herkömmlich finanzierten, in Zukunft eine „Pay-per-use“ -Lösung in Betracht ziehen werden.

Treiber dieser neuen Finanzierungsform werden auch die herkömmlichen Hausbanken sein, da sie immer seltener für eine klassische Finanzierung zur Verfügung stehen. Das Vertrauen der Banken in mittelständische Druckunternehmen ist seit Jahren rückläufig und verhindert so nachhaltig die Modernisierung der Branche. Dabei ist der Investitionsbedarf gerade jetzt in der Branche besonders hoch. Der Wandel von traditionellem Handwerksbetrieb zu einer modernen Druckfabrik ist in der Branche im vollen Gange. Das wird jedoch nur gelingen, wenn die Druckereien ihre Modernisierungsinvestitionen, entlang der gesamten Wertschöpfungskette, finanziert bekommen.

Die „Pay-per-use-Finanzierungsmodelle“ stellen zwischen Druckereien und den Maschinenlieferanten eine echte Win-win-Situation dar. Hohe Einmalinvestitionen und das Fehlen flexibler Finanzierungsoptionen sind nach Aussage der der Studie, die größten Hürden beim Vertrieb von Maschinen.

Nach Meinung vieler Experten hat das Zeitalter der „Pay-per-use-Modelle“ erst begonnen. Statt die Maschine zu kaufen, bezahlt der Kunde allein für die Nutzung. Nach Ablauf der Finanzierungsvereinbarung kann der Kunde die Maschine käuflich erwerben. Die gebrauchsabhänge Finanzierung wird die Unternehmen widerstandsfähiger gegen Produktionsausfälle und sinkende Produktnachfragen machen. Mit der gebrauchsabhängigen Finanzierung umgeht die Druckerei das Risiko der Kapitalbindung. Statt Investitionen gibt es operative Kosten. Anwender dieser Finanzierungsform berichten immer wieder von einer gestiegenen Verfügbarkeit der Anlagen, denn Hersteller haben natürlich ein gestiegenes Interesse an laufenden Maschinen.

Finanzierungpartner der neuen Bezahlform sind gerade dabei sich zu etablieren. Da ist das Start-up Linx4 GmbH aus Wien zu nennen. Dessen Geschäftsmodell ist wie bei einer herkömmlichen Leasinggesellschaft aufgebaut, nur mit dem Angebot einer nutzungsabhängigen Finanzierung. Linx4 ist mit ihrem Modell eine Plattform und Bank.

Kommen Sie gerne mit Ihren Fragen oder Anregungen zu „Pay-per-use-Modelle“ auf uns zu. Wir freuen uns auf Ihre Meinungen.

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