Wenn Bauchgefühl teuer wird: Kosten falscher Personalentscheidungen

Viele Unternehmen investieren Monate in die Rekrutierung, Schulung und Einarbeitung eines Mitarbeitenden – nur um dann festzustellen, dass diese Person doch nicht die richtige Wahl war. Dies ist laut einer Studie der Hay Group kein Einzelfall: jede dritte Personalentscheidung ist demnach falsch.

Das hat negative Folgen für die Produktivität, das Arbeitsklima, den langfristigen Erfolg und stellt nicht zuletzt eine finanzielle Herausforderung für Unternehmen dar. Die Kosten, die sich daraus ergeben, lassen sich mit folgender Faustregel beschreiben: Die Fehlbesetzung eines Mitarbeitenden kostet Unternehmen das ein- bis zweifache Jahresgehalt der Person, bei Führungskräften sogar das zwei- bis dreifache Jahresgehalt.

Was sind jedoch die Ursachen dafür?

Personalentscheidungen gehören zu den wichtigsten Aufgaben in Unternehmen, doch allzu oft werden sie auf Basis von Bauchgefühl getroffen – die Methode mit der schlechtesten Vorhersagekraft des beruflichen Erfolgs. Je höher die Ebene, also je höher der finanzielle Schaden bei Fehlbesetzungen, desto seltener setzen HR-Verantwortliche auf valide Auswahlmethoden. Häufig herrscht nur eine ungefähre Vorstellung von dem, was einen guten Bewerbenden tatsächlich ausmacht. Oft wird dann eine willkürliche Auswahl der Kriterien getroffen. Typische Fragen, bei denen entsprechend geraten wird sind:

  • Auf welche Kompetenzen soll geachtet werden?
  • Steigt die Führungskompetenz mit mehr Führungserfahrung?
  • Sind Lücken im Lebenslauf aussagekräftig?

Was die Forschung schon lange eindrücklich zeigt, ist, dass keine Korrelation zwischen Intuition und der erfolgreichen Vorhersage von Leistung besteht. Grundlegend lässt sich festhalten, dass Eignungstests, bei denen der Anteil der persönlichen Wertung sehr gering ist, viel aussagekräftiger sind als Verfahren, wie beispielsweise unstrukturierte Interviews, bei denen die persönliche Wertung eine größere Rolle spielen. Auswahlverfahren, die eine gute Vorhersagekraft (d.h. prognostische Validität) bei geringer Kostenintensität besitzen, sind beispielsweise strukturierte Interviews oder Eignungstest zur Erfassung der Persönlichkeit und Intelligenz.

Im Zuge des Arbeitskräftemangels stehen Unternehmen vor immer größeren Herausforderungen. Bereits die Suche nach geeignetem Personal stellt eine erhebliche Herausforderung für viele Unternehmen dar. Dabei die passende Person für die Position zu identifizieren, ist eine noch größere. Letztlich sollten Personalentscheidungen auf der Grundlage von validen Auswahlmethoden und nicht „aus dem Bauch heraus“ getroffen werden. Dabei gilt zu betonen, dass viel nicht immer viel hilft.  Es sollte stets im Fokus stehen, konkrete Anforderungen zu identifizieren, die für eine Position benötigt werden und dadurch den bestmöglichen Job-Person-Fit zu erreichen. Die leistungsstärkste Person ist nicht immer die, die am besten für eine Position geeignet ist.

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