Chancen der Digitalisierung im Verpackungsdruck – eine Bestandsaufnahme

Der digitale Verpackungsdruck wird zu einer entscheidenden Größe im Marketing- und Produktions-Workflow. Für ein erfolgreiches Geschäft ist freilich nicht nur internes, sondern auch externes Know-how erforderlich.

Vor über 20 Jahren hielt der Digitaldruck Einzug in Gutenbergs Welt. Wegen der Diversität in Sachen Material, Anwendung und Kundenwunsch geschah dies im Verpackungsbereich erst später. „Digitaldruck“ ist leicht gesagt, er erfordert aber eine durchgängige Digitalisierung des Workflows bis hin zum Kunden, eine neue Sicht auf die Substrate – was lässt sich bis hin zu Kunststoff und Metall wie digital bedrucken – sowie eine neue Denkweise bei Packaging-Buyern, Kreativen und Herstellern; denn Digitaldruck kann kleine Auflagen und Individualisierung. In letzter Zeit kam das Thema „Nachhaltigkeit“ inkl. Kreislaufwirtschaft und Recycling hinzu.

Digitalisierung bedeutet künstliche Intelligenz: Die vierte industrielle Revolution bietet auch Unternehmen der Verpackungsbranche die Möglichkeit, sich die Vorteile der „artificial intelligence“ zunutze zu machen. Dadurch können sie ihre Effizienz, Transparenz und Produktion erheblich verbessern. Die Digitalisierung von Produktionsprozessen und die Umsetzung von Effizienzprogrammen gehören zu den Topthemen. Ein spezieller Anwendungsbereich scheint dabei wie gemacht für künstliche Intelligenz: die Qualitätskontrolle.

Auch die Zielgruppen der Verpackungsdruckkunden werden digitaler. Generation-Z-Angehörige und Millenials zeichnen sich durch umfassendes Technik- und Medienverständnis aus. Sie entscheiden innerhalb von Sekunden, ob Inhalte im weitesten Sinne für sie relevant sind. Dem Verpackungsdesign eröffnet das völlig neue Wege der Interaktion: Dies lässt sich z.B. mit einem QR-Code realisieren. Die neue Kunden-Generation hat hohe Erwartungen an Produkte und Dienstleistungen: Sie sollen schnell, intuitiv, unterhaltsam und aber eben auch nachhaltig sein.

Quellen des externen Know-hows sind die Zulieferindustrie und unabhängige Branchenberater. Mit deren Hilfe kann der gesamte Herstellprozess im Verpackungsbereich – z.B. Well- und Vollpappe – digitalisiert werden. Einerseits vermag auf diese Weise der Produzent den immer höheren Ansprüchen der Kunden und Verbraucher in Sachen hochwertig gestaltetes Packaging gerecht zu werden. Andererseits lassen sich damit auch Kleinauflagen wirtschaftlich realisieren. Und dank der durchgängig automatisierten Abläufe, wird die Produktivität weiter verbessert, werden neue Maßstäbe hinsichtlich der Qualität gesetzt.

Externes Know-how ist aber z.B. auch erforderlich, wenn die Investition in Hard- wie Software von zentraler Bedeutung wird für die kontinuierliche Verlagerung von Etikettendruckaufträgen in mittelhohen und hohen Auflagen vom konventionellen Druck – z.B. Flexo – in den Digitaldruck, z.B. UV-Inkjet. Der Etikettendrucker kann seine Leistungen nicht nur zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten, sondern er wird in die Lage versetzt, auf individuelle Anforderungen und Bedürfnisse seiner Kunden flexibel und schnell zu reagieren sowie diese unkompliziert zu erfüllen. Denn es gilt auch, die steigende Nachfrage nach Etiketten in kleineren Auflagen und höheren Qualitätsanforderungen bedienen zu können.

Vorlaufzeiten werden zunehmend kürzer und die Vorlagen sehr oft kurzfristig geändert. Durch die Möglichkeit, digital zu drucken, ist der Verpackungshersteller flexibel und kann die Anforderungen sehr kurzfristig erfüllen. Genau das verlangen Markenartikler. Aber umzusatteln bedeutet nicht einfach nur, eine Maschine zu kaufen. Der Druckunternehmer steigt in ein ganzes System ein, das auch Software für Bereiche wie Auftragsmanagement, Farbmanagement und Automatisierung umfasst. Der Digitaldruck liefert zudem Antworten in der globalen Debatte um die Nutzung von Plastikverpackungen, die auch z.B. die Bereiche Lebensmittel und Sicherheit berührt. Durch den Einsatz lebensmittelsicherer Druckfarben für primäre und sekundäre Lebensmittelverpackungen sind z.B. Wellpappenverpackungen herstellbar, die als Plastikalternative dienen können.

Oder z.B. digitaler Verpackungs- und Dekordruck, digitaler Faltschachteldruck mit Hybrid-Drucksystemen: Durch vernetzte Maschinen, durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und weiterer datenbasierter Services können Druckereien ihre Prozesse noch effizienter ausgestalten.

Fazit

Wie die Gesellschaft insgesamt, unterliegt auch die Druck- und Verpackungsbranche einer grundlegenden Transformation hin zu Digitalisierung, E-Commerce und Nachhaltigkeit. Das Verbraucherverhalten verändert sich, während gleichzeitig neue Technik, z.B. Digitaldruckverfahren, die Branche regelrecht umpflügt. Alle Markenartikelhersteller stehen zunehmend unter dem Zwang, bei ihren Marketinginstrumenten, u.a. Verpackungen, die ideale Relation zwischen Gestaltung, Material, Ausführung und Qualität zu finden. Für Verpackungshersteller eröffnen sich neue Chancen, die sie heute für morgen und morgen für übermorgen nutzen sollten – mit internem, aber eben auch mit externem Know-how. Die Prinzipien von Industrie 4.0 halten in der Verpackungsherstellung Einzug: Intelligent gemachte Vernetzung von Maschinen und Abläufen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik; digital vernetzt können diese Schritte besser abgestimmt, kann die Auslastung der Maschinen besser geplant werden.

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